Businessplan erstellen - So geht´s

Unsere Vorlage für den Start in die Selbstständigkeit
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Sie spielen mit dem Gedanken sich selbstständig zu machen? Endlich etwas Eigenes starten? Ein Unternehmen zu gründen - das ist der Traum von Vielen. Der Weg in die Selbstständigkeit bietet tatsächlich vielfältige berufliche Perspektiven, wirtschaftliche Chancen und persönliche Erfüllung.

Ein sorgfältig ausgearbeiteter Businessplan bildet die Grundlage für einen erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit. Je durchdachter und detaillierter eine Gründungsplanung ist, desto größer ist die Chance, dass das Vorhaben zum gewünschten Erfolg führt. Zum anderen ist es manchmal erforderlich einen Businessplan zu verfassen, damit z. B. andere Einrichtungen (Agentur für Arbeit, jobcenter, Fördereinrichtungen, Banken usw.) etwas darüber erfahren, was Sie vorhaben.

Und so erstellen Sie Ihr Businessplan:

Melden Sie sich in der Unternehmenswerkstatt an. Sind Sie eingeloggt, können Sie dort online und kostenlos Ihr Unternehmenskonzept (Businessplan) entwickeln. Legen Sie ein Projekt an und wählen Sie das Themenfeld "Gründung" aus oder wählen Sie ein bestehendes Projekt aus. Klicken Sie in dem Projekt auf den Reiter "Businessplan" und wählen Sie das Kapitel, welches Sie bearbeiten möchten. Zu jedem Kapitel können Sie online:

  • eine Kurzinfo (Hilfe) aufrufen,
  • Teammitglieder oder externe Experten wie Steuerberater, Anwälte in die Erstellungsphase einbeziehen,
  • Nachrichten an „Ihr“ Gründerteam versenden,
  • eine Markierung setzen, wenn dieser Teil fertig ist, u.v.m.

Sie können sich den Businessplan jederzeit als Vorschau oder als Word-Datei ausgeben lassen. Den Businessplan können Sie dann in Textverarbeitungsprogrammen wie Microsoft Word oder OpenOffice individuell formatieren (z. B. mit Ihrem Logo) und ausdrucken oder per E-Mail versenden.

Falls Ihnen ein Experte der IHK zugeordnet wurde, können Sie diesen um Rat fragen.

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Bestandteile eines Businessplans

1. Zusammenfassung der Geschäftsidee

Die Zusammenfassung enthält einen kurzen und übersichtlichen Abriss aller wichtigen Aspekte des Businessplans (grundsätzlich nicht mehr als eine Seite). Dieser Gliederungspunkt wird in aller Regel erst zum Schluss verfasst, wenn der gesamte Geschäftsplan fertiggestellt ist.

Diese Fragen sollten hier beantwortet werden:

  • Was ist meine Geschäftsidee?
  • Warum mache ich mich Selbstständig?
  • Über welche Kompetenzen verfüge ich bzw. mein Unternehmerteam?
  • Wie verteile ich ggf. die Managementaufgaben?
  • Wie sieht meine Finanzplanung aus?
  • Wo sehe ich Chancen und Risiken?

2. Geschäftsidee

An den Anfang eines Unternehmenskonzeptes gehört zunächst eine präzise Beschreibung des Vorhabens. Darin sollten so kurz wie möglich, aber auch so ausführlich wie nötig die wesentlichen Elemente der Geschäftsidee in verständlicher Form zusammengefasst werden. Je nach Geschäftsidee werden die Schwerpunkte in der Beschreibung variieren.

Es empfiehlt sich, das Produkt oder die Dienstleistung mit einfachen Worten zu beschreiben, so dass es auch ein Nicht-Fachmann versteht und attraktiv findet. Zudem geht es um die Herausstellung des »gewissen Etwas«: Was unterscheidet also das Unternehmen von allen anderen Mitbewerbern am Markt? Das Zauberwort lautet »Alleinstellungsmerkmal«! Technische Details sind oft überflüssig. Stattdessen sollte besser versucht werden, dem Leser eine Vorstellung von der Idee zu vermitteln und ihm zu erklären, warum die Kunden das Produkt bzw. die Dienstleistung kaufen werden.

  • Welche Produkte oder Dienstleistungen werden verkauft?
  • Was ist der Kundennutzen?
  • Was ist das Besondere des Produkts bzw. der Dienstleistung?
  • Erfüllt das Produkt/die Dienstleistung einen echten Wunsch der Kunden?
  • Ist das Produkt/die Dienstleistung einzigartig oder gibt es zumindest ein klares Unterscheidungsmerkmal zur Konkurrenz?
Achtung! Die Geschäftsidee sollte möglichst auf eigenen Kenntnissen und Berufserfahrungen aufbauen. Vorsicht also bei der Kopie fremder, schwer verständlicher Konzepte oder dem Einstieg in wenig bekannte Branchen.

Im Prinzip besteht jeder Businessplan aus drei Teilen:

  • Konzept (Textteil mit der Beschreibung des Vorhabens),
  • Finanzplan (Zahlenteil mit privatem Finanzbedarf, Rentabilitätsvorschau, Liquiditätsplanung sowie Kapitalbedarf und Finanzierung),
  • Anhang (z. B. Lebenslauf, Prospekte Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung).

Wenn Sie den Businessplan ohne Hilfe Ihres IHK-Experten erstellen, lassen Sie ihn von Fachleuten prüfen, bevor Sie damit z.B. an eine Bank herantreten!

Die Planung hilft, die Erfolgsaussichten des Unternehmens richtig einzuschätzen und dient Kreditinstituten, der Handelskammer oder Einrichtungen als Grundlage, die Realisierbarkeit des Vorhabens zu prüfen.

Kunden und Kundinnen

Eine genaue Vorstellung über Kundenzielgruppe und Markt ist wichtig. Nur wer genau weiß, wen er mit dem Produkt oder der Dienstleistung ansprechen will und wie sich die derzeitige Marktsituation darstellt, kann Preisgestaltung, Werbestrategie und Sortiment vernünftig planen.

Folgende Fragen sollten u. a. beantwortet werden können:

  • Wer ist mein/-e Kunde/-in?
  • Bin ich von wenigen Großkunden/-innen abhängig?
  • Besteht Bedarf an meinem Produkt / meiner Dienstleistung und wie ist das Kaufverhalten? (Kundenanalyse)
  • Habe ich einen Überblick über den Markt meiner Produkte / Dienstleistungen?
  • Wie ist die Branchenentwicklung?

Eigene Umfragen können hier sehr aufschlussreich sein, ebenso wie Telefonate mit Unternehmen der Branche. Banken und Sparkassen verfügen oft über aktuelle Branchenuntersuchungen, die ebenfalls wertvoll sein können bei der Darstellung, wie sich das künftige Unternehmen im Vergleich dazu entwickeln wird.

Wettbewerb

Wenn der angestrebte Markt profitabel ist, gibt es fast immer jemanden, der dort bereits aktiv ist oder sein wird. Es muss also ermittelt werden, wer zu den Konkurrenten zählt. Zur Recherche können hierfür z. B. das Internet, die »Gelben Seiten« oder Informationen unserer Handelskammer oder des jeweiligen Fachverbandes genutzt werden.

  • Wer sind meine wichtigsten Mitbewerber:innen/welches sind die wichtigsten Konkurrenzprodukte?
  • Welche Stärken und Schwächen haben meine Mitbewerber:innen?
  • Wie kann ich mich von der Konkurrenz abheben?

Standort

Der Standort spielt oft eine entscheidende Rolle für den Unternehmenserfolg. Die falsche Wahl setzt jungen Unternehmen oft Schranken im Wachstum oder führt sogar zum vorzeitigen „Aus“.

  • Wo werden sich meine Betriebsräume befinden?
  • Verfügt der Standort ggf. über die richtige Kundennähe?
  • Hat das Einzugsgebiet genügend Größe und Kaufkraft?
  • Wie sieht es mit der Verkehrsanbindung und Parkmöglichkeiten aus?
  • Eignen sich die vorgesehenen Betriebsräume für meine Zwecke, auch für spätere Erweiterungen?
  • Wie hoch sind Miete und Nebenkosten, Kaution und Courtage?
  • Darf die geplante Tätigkeit an diesem Ort ausgeübt werden?
  • Bestehen behördliche Auflagen oder Änderungspläne?

Preisstrategie

Die Preispolitik ist ein entscheidendes Marketinginstrument, das nicht nur das Gewinn- und Umsatzniveau eines Unternehmens bestimmt, sondern auch einen wesentlichen Einfluss auf die Positionierung am Markt hat. Es ist wichtig, folgende Fragen zu stellen:

  1. Welche Grundlage liegt meinen Preisberechnungen zugrunde?
  2. Welche Preise sind für mein Produkt oder meine Dienstleistung auf dem Markt üblich?
  3. Welche Preisstrategie verfolge ich und warum? (z. B. Hochpreis oder Niedrigpreis)

Vertriebsstrategie

Um erfolgreich am Markt bestehen zu können, reicht es heutzutage nicht mehr aus, ein gutes Produkt oder einen hervorragenden Service anzubieten. Eine konkrete Vertriebsstrategie ist unerlässlich. Es ist ratsam, frühzeitig über folgende Fragen nachzudenken:

  1. Wie werde ich mein Angebot vermarkten und vertreiben?
  2. Welche Maßnahmen plane ich, um meinen Vertrieb zu stärken? (z. B. Werbung, Akquisition, Kooperationen)
  3. Bestehen bereits Kontakte zu potenziellen Kunden oder Geschäftspartnern?

3. Angaben zum Unternehmen

Gründungsperson und Unternehmen

Ob es die Wahl der Rechtsform, die Organisationsstruktur des Unternehmens oder die Auswahl der Mitarbeiter:innen ist – eine gut strukturierte und wohl überlegte Unternehmensplanung auch in dieser Hinsicht hat einen entscheidenden Einfluss auf den langfristigen Erfolg der Unternehmung.

Diese Fragen sollten in diesem Zusammenhang beantwortet werden können:

  • Wer gründet und führt das Unternehmen?
  • Wer übernimmt schwerpunktmäßig welche Aufgaben?
  • Welche persönlichen und unternehmerischen Voraussetzungen sind vorhanden?
  • Welche fachlichen Vorerfahrungen und Kontakte bestehen?
  • Welche persönlichen, fachlichen und unternehmerischen Kenntnisse sind vorhanden?
  • Welche hilfreichen Erfahrungen und Kontakte bzw. Netzwerke bestehen?

Rechtliche Grundlagen 

  • Welche Rechtsform ist für mein Vorhaben geeignet?
  • Sind alle gewerberechtlichen Fragen geklärt (z. B. Konzession)?
  • Sind die planungs- bzw. baurechtlichen Voraussetzungen gegeben?
  • Wurden datenschutzrechtliche Themen berücksichtigt?
  • Wurden planungs- bzw. baurechtlichen Anforderungen berücksichtigt?

Organisation und Mitarbeitende

  • Wie sieht die Betriebsorganisation (Aufbau- und Ablauforganisation) aus?
  • Wie viele Mitarbeitende mit welchen Qualifikationen werde ich beschäftigen?
  • Welche Aufgaben lassen sich durch Software oder auch Outsourcing übertragen?

4. Finanzen

Privater Finanzbedarf

Eine Aufstellung der gesamten privaten Einnahmen und Ausgaben hilft bei der Beantwortung der Frage, wie viel mit dem Vorhaben erwirtschaftet werden muss, um den Lebensunterhalt zu sichern.

Umsatz- und Ertragsvorschau

Zu den wichtigsten, wohl aber auch schwierigsten Berechnungen im Rahmen der Gründungsplanung zählt die Umsatz- und Ertragsvorschau (Rentabilitätsvorschau). Wenn auch eine derartige Prognose naturgemäß mit Unwägbarkeiten behaftet ist, so sollten Sie durchaus in der Lage sein, die Erfolgschancen des Leistungsangebotes möglichst realistisch einzuschätzen. Bei der dafür notwendigen Ermittlung des Marktpotenzials und der Konkurrenz- und Standortanalyse können eigene Erfahrungen eingebracht oder auch erfahrene Fachleute (Unternehmensberater, Steuerberater, Bekannte mit Branchenkenntnis usw.) hinzugezogen werden. Über bestimmte Branchen, z. B. im Einzelhandel, liegen Betriebsvergleichsergebnisse vor, die Anhaltspunkte für die eigene Planung bieten können. Diese Informationsquellen können bei unserer Handelskammer oder den Fachverbänden erfragt werden. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass die geschäftlichen Erwartungen mit den individuellen betrieblichen Kapazitäten übereinstimmen.

Wenn der Lebensstandard gehalten und mindestens so viel verdient werden soll wie bisher in der Anstellung, müssen die Gewinne je nach Familienstand und persönlicher Steuerbelastung bis zu 50 Prozent höher liegen als das bisherige Nettogehalt, weil Unternehmer alle Sozialleistungen wie z. B. Rentenversicherung und Krankenversicherung allein zu tragen haben. Zu bedenken ist, dass die Gewinne nicht nur den Lebensunterhalt sicherstellen, sondern auch die Schuldentilgung und darüber hinaus die Substanzerhaltung sowie ein angemessenes Unternehmenswachstum ermöglichen sollen.

Liquiditätsplanung

Eine fundierte Liquiditätsvorschau zeigt die Zahlungsfähigkeit für einen bestimmten Zeitraum an. Die zu erwartenden Einnahmen sind den Ausgaben gegenüberzustellen (Monats- und Quartalsübersicht).

Kapitalbedarfs- und Finanzierungsplan

Eine solide Finanzierung ist die Basis für jeden Unternehmensaufbau. Gründlich zu bedenken ist daher zunächst, wie viel Geld gebraucht wird für: 

  • Investitionen wie z. B. Grundstück, Gebäude, Einrichtungen, Maschinen, Fahrzeuge
  • Warenlager, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
  • gründungsspezifische Ausgaben wie z. B. Notar- und andere Gebühren, Einführungswerbung
  • Betriebsmittel, z. B. Anlaufkosten
  • Privatbedarf zur Überbrückung der ersten Phase

Nach Ermittlung des Finanzbedarfs ist zu überlegen, welche »Bausteine« zur Finanzierung des Vorhabens in Betracht kommen. Die entscheidende Grundlage dafür bilden die Eigenmittel. Sie müssen in angemessenem Umfang eingesetzt werden, um eine solide und krisenfeste Finanzierung zu erreichen.

Der Investitionsbedarf und auch ein Teil des Betriebsmittelbedarfs sollten durch Eigenkapital und/oder längerfristiges Fremdkapital (Bankkredite, öffentliche Kredite) finanziert werden. Zu prüfen ist, ob vorteilhafte staatliche Finanzierungshilfen (Darlehen, Zuschüsse, Bürgschaften) in Anspruch genommen werden können (s. Kapitel 4). Benötigt werden ausreichende kurzfristige Finanzmittel (Kontokorrentkredite). Erfahrungsgemäß sollte die Kreditlinie nicht zu niedrig angesetzt werden, da sonst Liquiditätsschwierigkeiten entstehen können. Eine ausreichende Reserve für den privaten Lebensunterhalt muss eingeplant werden, bis der neue Betrieb ausreichende Erträge abwirft.

Das erforderliche Fremdkapital kann von Banken und Sparkassen zur Verfügung gestellt werden. Da deren Konditionen voneinander abweichen können, sollte man Vergleiche anstellen. Es empfiehlt sich jedoch, zunächst die eigene Hausbank anzusprechen.

 

Vorteile der Businessplanvorlage in der Unternehmenswerkstatt Deutschland (UWD)

 

Nutze die kostenfreie Businessplanvorlage der Unternehmenswerkstatt und profitiere von

  • Einer Vorlage, die die Anforderung einer Bank oder der Agentur für Arbeit für den Gründungszuschuss erfüllt.
  • Einen Leitfaden, der bei der Erstellung des Businessplans unterstützt.
  • Einen persönlichen Experten der mit Rat und Tat zur Seite steht.
  • Die Möglichkeit aus der UWD heraus bei Ihre regionalen Bürgschaftsbank eine Finanzierungsanfrage zu stellen
     

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